Kategorie: Dramaturgie
Recent Work (Performing Arts)
„Machine to become-which Witch?“ (2023)
von Caroline Alves, Nora Haakh, Natalie Riedelsheimer, AckerStadtPalast, Berlin.
Instagram: @machinetobecome. Trailer.
Warum hat man uns beigebracht, Hexen zu fürchten und nicht die, die sie verbrannten – oder die Machtstrukturen, die Repressionen legitimierten und bis heute fortwirken? Die Hexe kehrt in feministischen* Deutungen als Archetyp machtvoller Weiblichkeit* und unterdrückten Erfahrungswissens wieder, befeuert Aktivismus und durchkreuzt Authorität. Wie bewegen uns alte und neue Hexen(kräfte)? Was müssen wir (wieder) verzaubern? Welche Hexe(n) finden wir?
Das Performance-Experiment „Machine to become“ untersucht komplexe Konzepte und verschiebt Stereotypen mit Hilfe von Publikumsassoziationen, Geschichten, Klang und Bewegung. Nach der „Machine to become-Woman“ laden wir ein zur „Machine to become-which Witch?”
Konzept, Regie Caroline Alves, Nora Haakh, Natalie Riedelsheimer Performance Caroline Alves, Gaya Dandara, Nora Haakh, Mareike Jung, Natalie Riedelsheimer Live Musik Stefanie Sylla, RENU (Renu Hossain) Stimmtraining Stefanie Sylla Künstlerische Assistenz, Tanztraining Guilherme Morais Bühnenbild Sara Grötsch Bühnenbild Assistenz Bridget Hollins Kostümdesign Michelle Ferreira Lichtdesign Hanna Kritten Tangsoo Produktion MIFRUSH Production (Micaela Trigo & Urszula Heuwinkel) Produktionsassistenz Tâmera Vinhas Videodokumentation Zé de Paiva, Kathleen Kunath Öffentlichkeitsarbeit Pocket Design Webdesign Saskia Ziese PR Foto Lin Hektoen
Gefördert vom Fonds Darstellende Künste aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien im Rahmen von NEUSTART KULTUR.
Machine to become präsentiert Performance-Experimente, die sich mit komplexen Konzepten auseinandersetzen und machtvolle Stereotypen verschieben, indem sie mit Annahmen des Publikums, Geschichten, Klängen und Bewegung arbeiten.
Das Projekt wurde 2016 im Rahmen von Oito Solos +1, einer Plattform von Grupo Oito, von den Tänzerinnen/Choreografinnen Caroline Alves und Natalie Riedelsheimer konzipiert, die den ersten Teil, „Machine to become-Woman“, weiterentwickelten und aufführten. Im Jahr 2019 kam die Dramaturgin Nora Haakh hinzu, und gemeinsam entwickelten sie eine Trilogie zu komplexen Konzepten, die den Ansatz des ersten Stücks auf die Themen Kritisches Weißsein und die Hexe überträgt. Dafür arbeiten sie mit einem wachsenden Netzwerk von Künstlerinnen zusammen.
„Tree Translator“ (2018 – ongoing).

Project on Instagramm: @Tree.Translator
Part of Festival „Fest der Puppen“, Object Theatre Festival, Lingen/Germany (2022): Festival Trailer
Video Trailer (2021)
Video as part of Festival „AUCH Nachbarschaft ist Kunst“, Berlin (2020)
Download Press Kit (2021, english):
Photography (c) Heike Worthmann
„Machine to become_woman“ (2022)
Improvisational performance with dancers Natalie Riedelsheimer, Caroline Alves, Sound Artist Tot Onyx. Nora Haakh: Dramaturgy / Voice.
„Der Titel ist frei übersetzbar“ („The title is freely translatable“) (2020)
written and directed by Meriam Bousselmi. Nora Haakh: Performance, Graphic Recording
Full video (find minute 0.54, 2.05 for Nora Haakh moments)
Artistic/Social Laboratory AUCH (2018 – ongoing)
Nora Haakh: working as part of artistic direction. Video Trailer.
k/no/w-go-zones (2018)
Performance / Dance Parcours in Public Space with Dance Company Grupo Oito. Nora Haakh: Dramaturgy.
Dramaturgie: „Rabatt“ von Nora Abdel-Maksoud, Maxim-Gorki-Theater Berlin
Was passiert eigentlich, wenn man in diesem Land stirbt und kein Geld für die Beerdigung da ist? Klar, niemand will sich wirklich darüber Gedanken machen. Aber was für Möglichkeiten bleiben denn für diese letzte Reise? Stichwort: Ordnungsbehördliche Bestattung.
Nach The Making-Of und The Sequel ist Nora Abdel-Maksoud zurück am Gorki.
Für ihre neue Komödie widmet sich die Regisseurin und Autorin einmal mehr den Absurditäten, die die Verteilungslage unserer Gesellschaft hervorruft. In einer, immer wieder schräge Volten schlagenden Handlung, wirbelt sie ihre Hauptfigur, eine erfolgreiche Journalistin, von Berlin ins »Valley«, einem unverschämt reichen Dorf vor den Toren der Stadt. Hier regiert der Undertaker, Discountbestatter, Visionär, und bisher geltende Gewissheiten scheinen sich umzukehren.
Premiere am 27.3.2022 – Coronabedingt verschoben, mehr Info hier.
Text & Regie: Nora Abdel-Maksoud. Dramaturgie: Nora Haakh, Johannes Kirsten, dramaturgische Beratung: Eva Bay. Bühne: Moira Gilleron. Kostüme: Katharina Faltner. Musikalische Leitung: Tobias Schwencke. Mit: Niels Bormann, Aysima Ergün, Orit Nahmias, Taner Sahintürk, Falilou Seck. Foto (c) Esra Rothoff/Maxim-Gorki-Theater.
Künstlerinnenkollektiv Frauen am Fluss
FRAUEN AM FLUSS ist ein interdisziplinäres Künstlerinnenkollektiv um die Regisseurin, Schauspielerin und Musikerin Berivan Kaya, das sei 2019 in München zusammen arbeitet und mehrere Musiktheater-Performances entwickelt hat.
Die beteiligten Künstlerinnen verbindet in wechselnden Konstellationen bereits jahrelange Zusammenarbeit – Berivan Kaya und Nora Haakh etwa lernten sich bei der Inszenierung „Sag mal, dass wir nicht Zuhause sind“ 2013 am Ballhaus Naunynstraße kennen, wo sie als Regisseurin und Dramaturgin zusammen arbeiteten. Zum festen Kern gehören neben der Regisseurin, Schauspielerin und Musikerin Berivan Kaya und der Dramaturgin, Kulturwissenschaftlerin und (Visual)Performerin Nora Haakh die Sängerin und Schauspielerin Fatima Dramé, die Komponistin und Saxophonistin Carolyn Breuer und die Schauspielerin Saadet Atac.
2020 gewannen wir mit „FRAUEN AM FLUSS DER ZEIT“ den Publikumspreis des WortSchauFestivals am Münchner PepperTheater. 2021 brachten wir mit „DAS MAGISCHE BADEZIMMER“ unser persönliches partizipatives Reinigungsritual in die Münchner Innenstadt.
Hier findet sich Dokumentationsmaterial zu bisherigen Projekten:
„FRAUEN AM FLUSS DER ZEIT“ (2020), work-in-progress-Showing im Münchner PepperTheater, Gewinner Publikumspreis des WortSchauFestivals.
Link zum Ensemblevideo hier.
„DAS MAGISCHE BADEZIMMER“ (2021) in Kooperation mit dem Münchner Hofspielhaus:
„Naiman?“ fragt man auf Arabisch eine Person, die gerade frisch gewaschen aus dem Bad kommt.
Die Redewendung bedeutet wörtlich so viel wie „bejahend“ und impliziert, dass das Abschrubben
äußerer Schmutzschichten und das Ausmassieren innerer Verknotungen erlaubt, der Welt wieder
offen entgegenzutreten.
Nach dem letzten Jahr gibt es wohl etliche Knoten auszumassieren. Gleichzeitig haben wir schon
lange nicht mehr so viel Zeit in privaten Räumen verbracht, während die Bewegungsfreiheit im
öffentlichen Raum immer stärkeren Einschränkungen unterlag. Wir bringen unseren intimsten Raum
ans Licht der Öffentlichkeit, bieten einen poetischen Raum zur rituellen Reinigung, und tragen die
ultimative Solidaritätsbekundung in die unterschiedlichen Münchner Stadtviertel: Klopapier für alle!
Das Badezimmer, der wohl intimste Privatraum, in dem wir im Lockdown viel Zeit alleine oder im
engsten Kreis verbracht haben, wird in die Öffentlichkeit gebracht und mit ihr geteilt. Hier wollen wir
die unterschiedlichen Erfahrungen, Utopien, Wünsche sammeln, indem wir durch unsere Aktionen
und Interaktionen die Menschen, die vor Ort sind, dazu bringen mit uns zu agieren, sich ausdrücken
und mitzuteilen. Der Private Raum wird auf magische Weise zum öffentlichen Raum. Magisch
dadurch, dass die Gegenstände im Raum surreal futuristisch anmuten und bei Berührung erklingen.
Videotrailer hier. Fotos:










Dramaturgie: „Jeeps“ von Nora Abdel-Maksoud, Münchner Kammerspiele
Eine Komödie in 3 Akten. Uraufführung am 21. November 2021 an den Münchner Kammerspielen.
Text & Regie: Nora Abdel-Maksoud Bühne & Kostüme: Katharina Faltner Musik: Enik Dramaturgie: Olivia Ebert, Nora Haakh. Mit: Eva Bay, Gro Swantje Kohlhof, Stefan Merki, Vincent Redetzki. Foto: Armin Smailovic.
In Deutschland werden bis zu 400 Milliarden Euro im Jahr vererbt. Was wäre, wenn dieses Geld radikal umverteilt würde? „Jeeps“ katapultiert vier Figuren in das Szenario einer Erbrechtsreform – und damit mitten in einen leidenschaftlichen Schlagabtausch und persönlichen Zwiespalt. Wie verhalten sich die gesellschaftlich behauptete Leistungsgerechtigkeit und Chancengleichheit zur tatsächlichen sozialen Ungleichheit? Wie navigieren wir zwischen den eigenen solidarischen Prinzipien und unseren liebgewonnenen finanziellen Sicherheiten?
Für die Umsetzung der Reform wird ausgerechnet das Jobcenter auserkoren: Es verwaltet nun auch Vermögen und Erbschaften. So nimmt der Text die zwei Extreme der gesellschaftlichen Verteilungsdebatte gleichzeitig ins Visier: Wieviel Geld sichert die Existenz? Und wer gibt wann etwas ab?
Die Autorin und Regisseurin Nora Abdel-Maksoud setzt mit dem Stück an einem tiefen sozialen Sicherheitsbedürfnis an. Sie verhandelt die strukturellen Bedingungen einer Gesellschaft, in der Klassenunterschiede gleichzeitig wirken und negiert werden. Mit bissiger Zuspitzung, schwarzem Humor und Präzision seziert Abdel-Maksoud unser Denken und Handeln auf Basis von Kontoständen, Testamentseröffnungen und gefühlten Bedrohungen.
Dramaturgie: „Eigensinnige Leben“. Eine Performance auf den Spuren Schwarzer Aktivist:innen
Eine Performance auf den Spuren Schwarzer Aktivist:innen im Berlin des frühen 20. Jahrhunderts. EIGENSINNIGE LEBEN erzählt von vergangenen Kämpfen und folgt ihrer Spur in die Zukunft. Der Blick zurück, ein Blick nach vorne. Ein Blick auf widerspenstige, hartnäckige, unbequeme, ungehorsame Leben.
Als 1896 die erste deutsche Kolonialausstellung im Berliner Treptower Park zu Ende ging, blieben 21 der 106 Schwarzen Darsteller:innen in der Stadt. Sie machten Ausbildungen, gründeten Familien, vernetzten sich, waren politisch aktiv. Sie suchten und nahmen sich ihren Platz in der Gesellschaft und prägten die Geschichte der Stadt mit.
7 Performer:innen nehmen das Publikum mit auf einen Spaziergang durch den Park und die Zeiten. Sie öffnen das Archiv der Biografien, erwecken alte und neue Bilder zum Leben. EIGENSINNIGE LEBEN folgt den Spuren Schwarzer Aktivist:innen im Berlin des frühen 20. Jahrhunderts, ihrem organisierten und ihrem alltäglichen Kampf ein freies Leben zu führen. Die Risse, durch die eine Hoffnung schimmert sind ihr Vermächtnis. Der Blick zurück, ein Blick nach vorn: “Die begierige Sehnsucht nach einer Welt, die nicht durch Herren, Männer oder die Polizei beherrscht wird.” (Saidiya Hartman)
Ein Projekt von und mit:
Joel Vogel und Vincent Bababoutilabo (Ideen und Skript)
Elsa M’bala, Jeanne-Ange Wagne, Maïmouna Coulibaly, Mmakgosi Kgabi, Osman Osman, Rebecca Korang, Serge Fouha (Performance)
Yatri Niehaus (Regie)
Nora Haakh (Dramaturgie)
Elisa Bernhard (Kostüm und Ausstattung)
Laura Frey (Recherche)
Farah Bouamar (Produktion)
Zé de Paiva & Kathleen Kunath (Video und Foto)
Tom Ben Guischard (Fotos Webseite)
zanko (Website)
Mit Zitaten von:
Saidiya Hartman, Wayward Lives, Beautiful Experiments, 2019 und
Tonaufnahmen Victor Bells (1934): „Lied der Schwimmer“ (LA 1334) und „Lied der Fischer“ (LA 1331), Lautarchiv, Humboldt-Universität zu Berlin
In Kooperation mit Museum Treptow, ISD-Bund e.V., Berlin Postkolonial e.V., Dekoloniale Erinnerungskultur in Berlin, Label Noir. Gefördert vom Fonds Darstellende Künste NEUSTART KULTUR #TAKETHAT
